Der Weg war das Ziel

4. März 2020

Inzwischen ist die neue gemeinsame Homepage des Orientierungssports in Deutschland online. Dort können sich Interessierte vielfältig über die unterschiedlichsten Themen rund um die Natursportarten informieren. Auch wenn der Aufbau noch nicht beendet ist, so ist die Veröffentlichung für mich persönlich das Ende einer jahrelangen Reise.

Homepage Orientierungssport

Ich erinnere mich heute noch wie ich damals bei der ersten Versammlung als Verantwortlicher Öffentlichkeitsarbeit im Technischen Komitee in gemeinsamer Runde saß und mich fragte, ob dies wirklich der richtige Ort für mich ist. Hintergrund des Amtsantritts war einfach der Wunsch die Öffentlichkeitsarbeit beim Orientierungslauf in Deutschland wieder zum Laufen zu bekommen nachdem ich viele Jahre die Radebeuler OL-Seite betreut habe und auf Bundesebene nicht wirklich von einer geregelten Berichterstattung gesprochen werden konnte. Im Vorfeld war die offizielle Homepage komplett zusammengebrochen. Im Technischen Komitee fand gerade ein Umbruch statt.

Als ich dann in meiner Innsbrucker Zeit ab 2010 intensiv mit den ansässigen Ski-Olern und den Mountainbikern in meinem Heimatverein diskutierte, war mir klar, dass die Zielstellung nicht der Orientierungslauf, sondern der Orientierungssport an sich sein muss. Nach ersten Gesprächen auf offizieller Ebene habe ich diverse Ressentiments zwischen den Sportartenverantwortlichen bzw. Sportlern wahrgenommen. Danach war mir klar, dass dies ein sehr, sehr langer Weg werden kann.

Verstärkt wurde dieser Wunsch der medialen Zusammenführung auch durch die Teilnahme an den unterschiedlichsten Veranstaltungen im Ski-Orientierungslauf und Mountainbike-Orienteering.

So stand am Ende meine persönliche Analyse, dass die Menschen – so unterschiedlich wie diese auch sind – im Grundsatz die gleiche Lebenseinstellung und Sichtweisen wie ich teilen und auch die gleichen sportlichen Anforderungen haben. Es geht immer um das sportliche herausfordernde Erlebnis in der Natur mit Gleichgesinnten. Natürlich war es in dieser ersten Findungsphase notwendig sich auch die benachbarten anderen Sportarten anzuschauen. Ausflüge in alle möglichen Sportarten waren die Folge. Beim Wandern konnte ich mich noch am ehesten wiederfinden, beim Bouldern ggf. auch. Aber stundenlang an irgendwelchen Felswänden zu stehen bzw. Routen zu probieren, mit einem GPS-Empfänger irgendwelche Rätsel zu lösen oder in einer stickigen Halle was auch immer für eine Sportart zu betreiben, ist für mich persönlich doch ein Stück vom Orientierungssport entfernt. Die Betreuung der deutschen Weltcups im Ski-OL und MTB-O und die Teilnahme bei diversen Weltmeisterschaften im Trail-O im Bereich Öffentlichkeitsarbeit zeigten mir, was die anderen O-Sportarten eigentlich ausmachen und wie dort im Hintergrund gearbeitet wird.

Schon relativ früh hatte ich erkannt, dass das TK nicht der richtige Ort für mich ist. Seitdem füllt diese Position Fred aus. Wir haben uns geeinigt, dass wir noch das Jahr 2020 gemeinsam beenden wollen, sind aber auch offen für mögliche Nachfolger im Bereich Öffentlichkeitsarbeit.

Mit der Freiheit nicht in langen Abstimmungsprozessen bzw. dem umfassenden Mail- und Telefonverkehr gefangen zu sein, hatte ich mir überlegt, was wir auf dem Weg im Bereich Öffentlichkeitsarbeit zunächst für den Orientierungslauf und später für einen gemeinsamen Auftritt alles brauchen. Die Themen Mediendatenbank, Videokanäle, Facebook, Twitter, Instagram, Kartenverzeichnis oder den O-Manager hatte ich in vergangenen Artikeln umfassend erläutert. Hier galt es für alle involvierten Personen dann einfach irgendwann von der „OL-Sicht“ auf die Sicht „O-Sport“ umzuschwenken und die entsprechenden Parameter einzupflegen. Das geschah über die Jahre Schritt für Schritt, sodass wir vor der finalen Phase der Homepage schon auf allen anderen Medien als Orientierungssport unterwegs waren.

Die Homepage an sich war zunächst ein sehr zäher Prozess. Ende 2016 wurden die Mittel für diese neue Seite durch den Deutschen Orientierungssport-Verband sowie die Fördervereine OL und MTB-O freigegeben. Die Notwendigkeit bestand einfach aufgrund der Umgebung und Struktur der alten Seite und den unterschiedlichsten Anforderungen (z.B. Mobiltelefon), welche auf der alten Seite nur mit hohem Aufwand zu realisieren gewesen wären. Auch war die Zielstellung alle Sportarten gleichberechtigt zu integrieren. Die gewünschte Struktur wurde mehrfach aufgesetzt, wieder verworfen und neu diskutiert. Die Anzahl der Planungsvarianten, Mails, Skype-Konferenzen, Nachtschichten oder durchgearbeiteten Wochenenden habe ich nicht gezählt. Allen anderen direkt Involvierten geht es wohl ähnlich. So wie die Seite jetzt ist, bin ich als Basis sehr zufrieden. Darauf lässt sich inhaltlich aufbauen.

Neben diesen technischen Tätigkeiten galt es auf verschiedenen Ebenen aber auch die Verantwortlichen der Sportarten davon zu überzeugen, dass diese gemeinsame Homepage auch einen Mehrwert für alle Beteiligten bietet und dass die bestehenden Seiten fallen gelassen werden. Auch dieser Findungsprozess hat für alle Beteiligte über mehrere Jahre gedauert – ist halt manchmal so im Leben. Letztendlich haben wir nun eine gemeinsame Seite, bei der alle Sportarten ihren Teil erbracht haben und die auch alle Orientierungssportarten nutzen können und auch sollen.

Der Ansatz kam vom Ski-OL, die neuen Logos kamen vom MTB-O, der gesamte Aufbau kommt vom OL und die Struktur in der Endphase kommt vom Trail-O.

Realisiert haben es die unterschiedlichsten Orientierungssportler unter Finanzierung des Deutschen Orientierungssport-Verbands und der Fördervereine OL und MTB-O.

Folglich kann die neue Saison kommen. Ich freue mich auf zahlreiche Orientierungssportveranstaltungen. Sport frei!

Auftakt Erstellung Homepage       Erstes Brainstorming neue Homepage       Abschluss Erstellung Homepage