9. Mai 2021
Während unter den Spitzenläufern demnächst in der Schweiz die neuen Europameister gesucht werden, bestehen auch für die Allgemeinheit immer mehr Möglichkeiten an Orientierungssportveranstaltungen im bekannten Format teilzunehmen. Dort gibt es sowohl in ganz auch Europa als auch in Deutschland die unterschiedlichsten Angebote.
Ob und inwieweit Interesse besteht an einer Orientierungssportveranstaltung teilzunehmen, muss jeder für sich und ggf. seine Familie selbst entscheiden. Die immer größere Anzahl an weltweiten Studien, die inzwischen belegen, dass in der aktuell umfangreich medial beleuchteten Pandemie sowohl das Ansteckungsrisiko in der freien Natur äußerst gering ist als auch der positive physische und psychische Effekt bei der Bewegung außerhalb der eigenen vier Wände überwiegen, sind inzwischen wohl nicht mehr wegzudiskutieren. Beim Spaziergang durch die vollen Städte mit den lichthungrigen Einwohnern, die sich aufgrund des aufkommenden Sonnenscheins in den Fußgängerzonen, Parks, den Bereichen vor den Biergärten und in sonstigen Gegenden stapeln, scheinen am Wochenende ausgesuchte Waldgebiete gleichfalls nicht selten die bessere Wahl zu sein.
Daher hier eine kleine Auswahl aus dem Breitensport (im Leistungssport gab es nahezu durchgehend Meldungen über ausgetragene Meisterschaften außerhalb Deutschlands): Aus dem polnischen und tschechischen Umfeld gibt es wieder die ersten Berichte über Wettkämpfe im Orientierungslauf. So wurde beispielsweise Ende April der Bukowa-Cup in Stettin gelaufen. In Tschechien fand in diesem Jahr der Praque Easter zwar nicht statt. Kotlarka Praha veranstaltete allerdings unlängst ein Training mit Zeitmessung, wo sich ab einem definierten Zeitfenster von je 30 Minuten jeweils 20 Leute online eintragen konnten. Somit gingen bei Duba 120 Teilnehmer an den Start. Auch andere Verbände und Vereine sind mit klaren Konzepten in die Saison 2021 (parallel zum Leistungssportangebot) übergegangen. Für Italien ist im O-Manager und auf der Veranstaltungshomepage zu lesen, dass der Alpen-Adria-Cup im Mai stattfinden wird. Auch die sonstigen Pressemitteilungen versprechen eine vielfältige Auswahl an Mehrtagesveranstaltungen, so z.B. der 5-Tage-OL in den Dolomiten Ende Juni.
Für deutsche Teilnehmer sind dabei jeweils die geltenden Einreise- und Ausreisevorgaben zu beachten. Aufgrund der notwendigen Einnahmen in der Tourismusbranche kann davon ausgegangen werden, dass auch in diesem Jahr zeitnah entsprechende Regelungen zum Reisen getroffen werden. Letztendlich kann nicht jedes Land so generös mit den Geldern kommender Generationen umgehen, wie die deutsche Regierung dies seit Beginn der Pandemie macht. Für die Einreise nach Italien wird zum heutigen Tag beispielsweise ein maximal 48h alter negativer Test vorausgesetzt.
Und in Deutschland?
Die Verbindung zum Deutschen Turner-Bund und den Landesturnverbänden gibt den Vereinen neben den weiteren nationalen Vorgaben (bzw. auf den Ebenen darunter) ein gewisses Korsett vor. In den unterschiedlichsten Gegenden in Deutschland bestehen interaktive MapRun-Angebote, gegen Ende Mai beispielsweise mit einem MTB-O in Niedersachsen. Wie sich die Angebote im DTB bzw. den Landesturnverbänden bis zum Ende des Jahres gestalten, bleibt abzuwarten.
Der Deutsche Orientierungssport-Verband ist hier als Dachverband für die Sportarten OL, MTB-O, Ski-OL und Trail-O und die Vereine natürlich etwas freier, auch wenn die gleichen übergreifenden Vorgaben, Hygieneregeln und die Vorgaben der örtlichen Behörden (Gesundheitsamt etc.) gelten. So ist es auch wenig verwunderlich, dass mit dem OLern aus Bad Schandau ein Verein aus dem DOSV unter klaren Regeln Ende Mai wieder einen echten Orientierungslauf anbietet. In den letzten Wochen und Monaten ist die Zahl der Mitglieder und Mitgliedsvereine im Verband weiter gestiegen. Daher bin ich zuversichtlich, dass es im Laufe des Jahres noch zahlreiche weitere Angebote unter dem bekannten Format im Orientierungssport in Deutschland geben wird.