10. Oktober 2025
Als aktiver Trainer und ehemaliger Leistungssportler ist es immer schön, mal über den Tellerrand zu schauen und zu vergleichen, wie das in der Vergangenheit andere auf dem Weg zur Spitze ihrer jeweiligen Sportart geschafft haben. In der ARD wurden dort verschiedene Ausnahmesportler, welche in der DDR geboren wurden, umfassend beleuchtet. Als es über das Thema Doping ging, konnte ich mal wieder nur den Kopf schütteln.
Grundsätzlich ist es kein Geheimnis, dass ich kein Freund des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Deutschland bin. Hintergrund ist einfach, dass aus meiner Sicht die eigenen Vorgaben nicht erfüllt werden. Es wird aus meiner Sicht viel zu einseitig berichtet. Die immer gleichen Sportarten und Politiker erhalten die maximale Aufmerksamkeit, andere Meinungen und Sportarten werden im linearen Fernsehen oft sehr wenig, gar nicht oder nur ganz spät in der Nacht beleuchtet. So gesehen sind die ARD, das ZDF und die Dritten für mich einer der Hauptgründe, warum die Spaltung der Gesellschaft in Deutschland stetig voranschreitet.
Somit bleibt mir im Prinzip nur der Gang zur Mediathek, wo dann zumindest bei ausgewählten Reportagen das Gefühl entsteht, dass die Zwangsabgabe nicht gänzlich umsonst getätigt wird. Empfehlen kann ich dort für Sportinteressierte die Reportagen über Henry Maske oder Franziska van Almsick.
Auf die Palme bringen mich dabei persönlich nicht grundsätzlich die Reportagen des ARD Doping-Experten "Hajo" Seppelt, der in aller Regelmäßigkeit über Doping-Vergehen berichtet. Natürlich ist es aus meiner Sicht eine etwas ungleichmäßige Berichterstattung, wenn ein Unterschied zwischen hochgedopten Ostathleten und Westathleten gemacht wird. Bei den einen war es Staatsdoping, bei den anderen nur einzelne Ärzte, Verbände, der Zahnpastahersteller o.ä..
Leicht ungehalten werde ich allerdings, wenn die ARD in Berichten über die besten Sportler unserer Zeit mal wieder den besagten Dopingexperten herausholt. Grundsätzlich konnte nach meinem Wissen beispielsweise Franziska van Almsick bis heute nie ein Dopingvergehen nachgewiesen werden. Folglich gilt die Unschuldsvermutung. Das bedeutet, dass Sie so lange unschuldig ist, bis das Gegenteil bewiesen wird. Warum dann ein Herr Seppelt in der besagten 3-teiligen Reportage zum Besten gibt, dass er nicht zu 100% ausschließen könnte, dass van Almsick unwissentlich verbotene Substanzen zu sich genommen hätte, ist aus meiner Sicht eine absolute Unverschämtheit und Herabwürdigung der erbrachten Leistungen.
Während also die ARD und das ZDF im Übermaß Sportarten, Fans und Trainern eine Plattform geben, welche regelmäßig gegen eine Vielzahl von Regeln verstoßen und wo keine regulierenden Eingriffe erkennbar sind, werden die besten Sportler Deutschlands in aller Öffentlichkeit vorgeführt, auch wenn diese nachweislich rein gar nichts Unrechtes begangen haben.
In der Kombination mit weiteren Parametern bleibt für mich festzustellen, dass sich nicht wenige Ausnahmekönner und Macher aus diesem System verabschiedet haben und im Hintergrund ihre eigenen Wege gehen – sei es über alternative Plattformen, eigene Vereine, Auswanderung, dem Ende des Leistungssports oder sonstige Zusammenschlüsse. Das kann ich auch verstehen, da heute oft nicht mehr Leistung und Siegeswille zählt und nach außen dargestellt wird, sondern nicht selten durch Vetternwirtschaft eine Gesellschaft aus Neid und Missgunst aufgebaut und dargelegt wurde bzw. wird. Dabei besteht durch die Entscheidungsträger offensichtlich nicht selten das Ziel, dem Gegenüber etwas zu unterstellen oder anzudichten und nicht selten einfach maximal zu schaden anstatt gemeinsam an einem Strang zu ziehen.
Die ARD und das ZDF machen es vor.
Vielleicht schauen sich die Sendeverantwortlichen einfach mal unsere Gesetzgebung an.
