Auf der Zielgeraden

14. September 2016

Die zweite Saisonhälfte ging auf nationaler Ebene mit der DM Sprint gerade erst so richtig los. In wenigen Wochen ist diese nach der DM Lang aber schon wieder vorbei. International stand im August aus Pressesicht die WM an. Der ein oder andere Wettkampf als Teilnehmer durfte in den letzten Wochen auch nicht fehlen.

Aus Sicht eines Sportlers wollte ich im ersten Halbjahr 2016 vor allem Orientierungsläufe bestreiten. Im Gegensatz dazu hatte ich mich für die zweite Hälfte entschieden, vor allem mit dem Rad unterwegs zu sein. Die Skiroller sind ebenfalls seit mehreren Wochen mein ständiger Begleiter.

Mit diesem Hintergrund war es fast die logische Konsequenz nicht als Läufer bei den Deutschen Meisterschaften über die Sprintdistanz am vergangenen Wochenende teilzunehmen. Zudem hatte ich seit mehreren Wochen bzw. Monaten versucht den NDR nach Seesen zu lotsen. Der kurzfristigen Absage folgte meine Einladung zur DM Langdistanz nach Waren/Müritz Anfang Oktober. Ich bin selbst gespannt, ob ich dort als Läufer oder Pressebetreuer vor Ort sein werde.

Nach der Meisterschaft und einer Sprintstaffel am Samstag folgte für mich am Sonntag ein Bundesranglistenlauf über die Langdistanz. Als Teilnehmer hatten mir persönlich die Routenwahlen, Querpassagen und anspruchsvollen Postenstandorte viel Spaß gemacht. Mit der aktuellen Trainingsausrichtung fiel das Laufen auf den Wegpassagen aber sehr schwer.

Ende August war ich zusammen mit Fred bei der WM in Schweden. Unabhängig der landschaftlichen Eindrücke und der Ergebnisse der Orientierungsläufer aus Deutschland und anderen Nationen, war es mal wieder eine interessante Erfahrung. Auf der einen Seite waren die gesamte Veranstaltung und das drum herum sehr durchorganisiert und professionell. Nicht erwartet hätte ich allerdings die zahlreichen Ansätze, mit denen die schwedischen Organisatoren für Einnahmen in Ihren Kassen gesorgt haben. Eine Bootstour im Nationalpark Kosterhavet war mein persönliches Highlight. Etwas anstrengend war der zwischenzeitliche Flug nach Berlin und zurück, um einen Kundentermin wahrzunehmen. Bedanken möchte ich mich beim Förderverein Orientierungslauf, der uns finanziell unterstützt hat und damit auch dafür gesorgt hat, dass wir so gut vor Ort von der WM berichten konnten.

Mit Vorfreude blicke ich auf das kommende Wochenende und den leider schon letzten Lauf zum VierLänderCup 2016. Mitte August startete ich in einem gemischten Team beim Weimar MTBO. Die 5h rund um den Ettersberg waren in jeglicher Hinsicht fordernd. Die letzte Stunde war dann richtig hart. Im Ziel konnten wir uns aber über den 3.Rang freuen. Danach war die Erholung an den nächsten Tagen ein wenig entspannter.

Nach der DM Langdistanz als Läufer oder Pressevertreter steht im Oktober noch der Weltcup in der Schweiz an. Dann wird es wieder etwas ruhiger.

Aus organisatorischer Sicht habe ich in den letzten Wochen meinen geforderten Teil der Arbeit geleistet. Wie abgesprochen habe ich dem DOSV ein komplett ausgearbeitetes und mit allen involvierten Personen abgesprochenes Konzept für eine neue Homepage vorgelegt. Die Umsetzung sollte nun hoffentlich in einem überschaubaren Zeitrahmen durch den DOSV bzw. eine entsprechende Person erfolgen.

Gleichfalls muss ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die DM in Seesen blicken. Lachend daher, da sich endlich mal jemand getraut hat einen Sprintwettkampf mit internationalem Niveau in Deutschland zu organisieren. Weinend allerdings auch, da das Niveau der OLer in Deutschland einfach sehr unterschiedlich ist und ich danach im Ziel mit Läufern gesprochen hatte, die zu mir sagten, dass dies wohl ihr letzter Sprint war, da sie einfach überfordert waren. Da ich selbst seit vielen Jahren Sprints organisiere, kann ich genau von diesem Problem ein Lied singen.

Richtig geärgert habe ich mich in den letzten Wochen über das Angebot an Rahmenklassen bei Wettkämpfen im Orientierungssport. Wenn Neulinge, die nur eine offene Bahn laufen wollen, von einem Start zum nächsten und wieder zurück geschickt werden, um dann doch eine falsche Karte und keine Wertung zu erhalten, dann frustriert das nicht nur die potenziellen OLer, die man sicherlich nicht wieder sehen wird, sondern auch mich. Bei solchen Angeboten brauchen wir uns nicht wundern, wenn wir nur im eigenen Saft schwimmen. Nicht selten habe ich in Deutschland das Gefühl, dass unsere Angebote für die Breite zu schlecht sind. Daran sollte man unbedingt arbeiten. Andere Länder können das viel besser.